Am Montag, dem 04. Februar 2019, ging es für uns Schüler und Schülerinnen der Klasse 13b in die Außenstelle des Stasi- Archives nach Rostock – Lernen an einem außerschulischen Ort – Geschichte zum Anfassen.
Vielen Menschen, die die Zeit in der ehemaligen DDR bis zur Wende miterlebt haben, ist es noch in bleibender Erinnerung: Ein willkürliches Staatsregime und Machenschaften der Stasi- wem konnte man trauen, vor wem war man sicher? Für uns, die wir nur das vereinte Deutschland erlebt haben und die Zeit der DDR nur aus den Geschichtsbüchern kennen, war es eine beeindruckende Reise in die Vergangenheit, als wir den alten, grauen Gebäudekomplex mit dem heutigen Stasi-Archiv betraten. Dort werden Tausende von Personenakten von Menschen verwaltet, die seinerzeit bei der Stasi im Verdacht standen, sich nicht an die damaligen Gesetze der Republik gehalten zu haben und denen landesverräterische Aktionen angelastet wurden, wie z.B. Republikflucht.
Besonders betroffen gemacht hat uns die Akte eines 17-jährigen Schülers, der systemkritische Briefe an einen Radiosender im Westen geschickt hatte: Ihm wurde ein Abitur-Verbot erteilt.
Auch wenn es im Unterricht oft angesprochen wurde, war uns Schülern und Schülerinnen das Ausmaß von Überwachung (Observierung, Abhörung der Telefone, Durchsuchung von Wohnungen etc.) nicht so deutlich bewusst. Wir begriffen, zu welchen Mitteln der heute nicht mehr existierende Staat damals griff, um die Ideologie der sozialistischen DDR zu stützen.
Besonders, weil es für uns jetzt in die Abiturphase geht und es unser letzter gemeinsamer Ausflug als Klasse war, hat uns dieser Lernprozess im Stasi-Archiv einen Motivationsschub für die kommenden Wochen gegeben.