Am Mittwoch, den 20. März 2019 hatten die Schülerinnen und Schüler der Klasse 13b erstmals die Möglichkeit, den Unterricht in der DDR hautnah mitzuerleben.
An diesem Tag reiste die Klasse in den DDR-Schulalltag, der von der Leiterin des Leipziger Schulmuseums Elke Urban geleitet wurde. Sie verkleidete sich in „Frau Lehmann“, wir in „Doris“, „Detlef“ oder „Peggy“, der 3. Klasse. Jeder stand an seinem Platz und musste ein blaues Halstuch tragen. Mit einem strengen, lauten Ton rief sie: „Für Frieden und Sozialismus seid bereit!“, und alle Schüler erwiderten in einer disziplinierten Art als Pioniergruß „Immer bereit!“. So war der Begrüßungsakt am Morgen. Als Fach stand Heimatkunde auf dem Plan, in dem es um die Kenntnisse und Einführung in das sozialistische Leben ging.
Es wurde das Lied der Pioniere gesungen und grundlegende Fragen zu Ernst Thälmann (kommunistischer Arbeiterführer) gestellt. Damit begann die ideologische Vermittlung, bei denen wir auch die Gesetze der Thälmann Pioniere lernen mussten. Sobald sich ein Schüler dagegen wehrte, wurde mit dem Schuldirektor gedroht. Vorbildliche Schüler bekamen einen Stern ins Heft. So manipulierte Frau Lehmann die Schüler der 3. Klasse für 90 Minuten durchgehend.
Es erschien uns teilweise gruselig, mit welchen Mitteln Frau Lehmann die Macht der sozialistischen Ideologie schützen wollte, doch genau an diesem Punkt erkannten alle von uns, wie extrem die DDR-Diktatur auf die Kinder und ihre Erziehung einwirkte und unter welchem Druck sie jahrelang standen, um ein möglichst perfekter Thälmann Pionier zu sein.
So kurz vor den Abiturprüfungen im Fach Geschichte war der Tag ein voller Erfolg, da bestätigt wurde, wie gut wir uns mittlerweile in dem Gebiet auskennen. Viele neue Eindrücke wurden gesammelt, eine gute Motivation für die anstehenden Prüfungen.